OFF-BEATS experimentelle Kunst aus Litauen, Weißrussland und Kaliningrad Musik, Film, Theater, Literatur, Bildende Kunst, Gespräche Berlin, 23. bis 27. September 2003Das ACUDtheater und das off-beats Büro veranstalten nach dem Publikumserfolg von “off-beats” im Herbst 2002 das zweite Festival experimenteller Kunst. Gemeinsam mit der EU möchten auch wir uns erweitern: neben Litauen laden wir nun auch seine Nachbarn Weißrussland und Kaliningrad, vom 23. bis 27. September 2003, nach Berlin ein. Durch die sich verdichtenden Grenzen von alter und neuer EU schleusen Künstler/innen, Musiker/innen, Autoren/innen, Theater- und Filmleute ihre Kunst vom gemeinsamen Fluss Nemunas/ Neman/ Njemen (Memel) für eine Woche an die Spree. An fünf Abenden wird erneut das ACUD Kunsthaus in Berlin Mitte zum “off-beats” Festivalzentrum. Die Initiative zum Festival geht auf eine Gruppe junger Litauer/innen zurück, deren Lebensmittelpunkt in Berlin liegt. Vor dem Hintergrund der Frankfurter Buchmesse 2002, die Litauen zu ihrem Gastland gewählt hatte, war es das Ziel, die Kultur des Landes in Berlin bekannter zu machen. In diesem Jahr hat sich das Team um russische, weißrussische und deutsche Berliner/innen vergrößert. |
Kunst/Eröffnung – Mo., 8. September, 20 Uhr Haus der Demokratie und Menschenrechte: Positionen zeitgenössischer Kunst aus Kaliningrad und Weißrussland„Im Rahmen des off-beats-Festivals präsentiert das Haus der Demokratie Positionen junger experimenteller Kunst aus Kaliningrad und Weißrussland. Die vier ausgewählten Künstlerinnen und Künstler lassen sich kaum auf einen gemeinsamen Nenner bringen, jedoch ist eine ironische Reflektion der gesellschaftlichen und politischen Prozesse allen Arbeiten eigen. Dmitry Bulatov aus Kaliningrad , Svetlana Zyabkina und Andrei Loginov (Weißrussland), Elena Tsvetaeva aus Kaliningrad „………………. Die Ausstellung ist vom 9. September bis zum 26. September 2003, werktags von 10-19 Uhr geöffnet. |
Festivaleröfffnung: Di., 23.September, 20.00 Uhr
Haus d. Demokratie und Menschenrechte ab 21.00 Lesung Eintritt: 3 Euro |
Theater – Mi., 24. September, 21 Uhr Theater – Do., 25. September, 21 UhrACUD : Kunstakademie Minsk (Weißrussland) “Das ewige Lied” (“Eternal Song”) „Janka Kupala (1882-1942), einer der berühmtesten weißrussischen Dichter, war Mitbegründer der neuen weißrussischen Literatur, Gründungsmitglied der staatlichen Universität von Weißrussland, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und des Nationalen Dramatischen Theaters. 1942 wurde er vom KGB in Moskau ermordet. “Das ewige Lied”, 1908 von ihm geschrieben, ist ein Text mit hohem symbolischen Gehalt: Das Leben eines Mannes, von seiner Geburt bis zu seinem Tode, wird zu einem Bild des tragischen Schicksals der gesamten Nation. Die Aufführung ist ein Versuch, den Text Janka Kupalas experimentell zu visualisieren. Die Gruppe, bestehend aus vier Studenten der Kunstakademie Minsk, verwendet in ihrer Aufführung einfache Puppen und Objekte. Als musikalisches Material dienen weißrussische Volkslieder. Mitwirkende: Aleksandra Patzej, Sviatlana Ben, Aliaksey Donin, Ihar Kazakou. Regie: Aliaksey Leliauski .“ |
Theater – Mi., 24. September, 21 Uhr Theater – Sa., 27. September, 21 UhrTheaterhaus Mitte: Bewegungstheater “Karman” (Litauen) “Geschlossener Raum” (“Uždara erdve”) „Der Regisseur und bildende Künstler Egmontas Bžeskas und die Choreographin und Tänzerin Karina Krysko präsentieren mit “Geschlossener Raum” die Fortsetzung ihres letzten Stücks, das sie bei “off-beats 2002” mit großem Erfolg gezeigt haben. Die Musik liefert Andrius Kauklys (DJ Alien), Bandleader und DJ. Dieses tragikomische Stück erzählt die Geschichte ”des Bewohners des Weißen Quadrats”. Der ”geschlossene Raum” ist Sinnbild seines Inneren, das sich in zwei Teile spaltet: Der eine Teil funktioniert nach angenommenen Standards des gesellschaftlichen Lebens. Der andere Teil gibt sich seltsamen Träumen und Visionen hin. Die Zuschauer gelangen zunehmend selbst ins Zentrum des “Weißen Quadrates”. Alles vermischt sich, der Protagonist hat sich verloren. Was ist echt, was ist Illusion…Traum….echte Unwissenheit? Tänzer: Michail Levin, Vytautas Gontarskas, Karina Krisko, Rokas Tarabilda, Ana Maslinianikova, Edita Stundyte, Ilma Cikanaite, Karolina Šlekonyte.“ |
Kino – Do., 25. September, 20 Uhr Kino – Fr., 26. September, 18 Uhr ACUD: Kurzfilme von Giedre Beinoriute (Litauen) “Meine einsamen Freundinnen” (“Mano vienišos drauges”) 1997, 15 Minuten “Mutter, Vater, Bruder, Schwester” (“Mama, tete, brolis, sese”) 1999, 23 Minuten “Stadt der Trolleybusse” (“Troleibusu miestas”) 2002, 30 Minuten |
Theater – Do., 25. September, 21 Uhr
Theaterhaus Mitte: “Andrius Pulkauninkas physic-visual theatre ” (Litauen)“Andrius Pulkauninkas physic-visual theatre” (Litauen), Stück: “The Code” „The Code?
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Gespräch – Fr., 26. September, 19 Uhr
Haus der Demokratie und Menschenrechte: off-beats im Gespräch: “Hinter den Kulissen der Kunst” Podiumsdiskussion mit Dmitry Bulatov, Barbara Oertel, u.a, Moderator: Hermann Vinke „Festivalkünstler und Länderexperten sprechen über das gesellschaftspolitische Umfeld künstlerischen Schaffens in Weißrussland, Litauen und Kaliningrad. Drei Aspekte sollen in einem Gespräch mit Festivalteilnehmern, eingeladenen Experten und dem Publikum thematisiert werden. |
Kino – Fr., 26. September, 20 Uhr Kino – Sa., 27. September, 18 Uhr ACUD: “best of: litauische Videokunst” „Litauische Videokunst ist nur 15 Jahre “alt”, aber man kann bereits zwei Künstlergenerationen markieren. Die erste Generation stieß auf Videokunst, als sie in der politischen Umbruchsphase 1987-91 nach neuen künstlerischen Ausdrucksmitteln suchte. Ihr Schaffen hatte zunächst ähnliche Züge wie der litauische Film: globale, existenzielle Themen, unzusammenhängende Sujets, abstrakte Bilder, viele Symbole und Metaphern. Zur allmählichen Etablierung der Videokunst haben vor allem die französisch-baltischen Festivals für Videokunst verholfen. Der 1996 gegründete Lehrstuhl für Fotographie und Videokunst an der Kunstakademie Vilnius war ein weiterer Schritt in die Professionalisierung dieser Kunstgattung. Die neue dort ausgebildete Künstlergeneration hat einen eigenen Stil entwickelt. Sie visualisiert eine sehr persönliche Sichtweise auf sich selbst, auf die eigene Familie, Generation und gesellschaftliches Umfeld. Sie beobachtet neugierig die Wirkung neuer kultureller Erscheinungen und Medien, wie Internet, Werbung, Seifenopern etc. Konzeptualistische und minimalistische Ausdrucksweise sind jedoch für die beiden Generationen litauischer Videokünstler charakteristisch. off-beats-2003 präsentiert eine Kollektion der Videoarbeiten, die am Lehrstuhl für Fotographie und Videokunst der Kunstakademie Vilnius in den letzten drei Jahren entstanden sind. Insgesamt 15 Arbeiten, die eine Auswahl an Stilen und Themen präsentieren. „ |
Theater – Sa., 27. September, 19.30 Uhr
ACUD: Glückstheater (Litauen), Stück: “Gute Besserung” |
Musik – Sa., 27. September, 22 Uhr
ACUD( remise) : Lange Nacht der off-beats-musik Großes Abschlußkonzert und anschließender Party in der neuen ACUDremise |
VERANSTALTUNGSORTE:
ACUD (www.acud.de) Theaterhaus Mitte Haus der Demokratie und Menschenrechte |
ORGANISATION
In den letzten Jahren hat sich das ACUD im Dschungel der Berliner Kulturinstitutionen durch sein qualitätvolles Programm behauptet. Es ist etablierter Vermittler alternativer Kultur aus Ost und West. Seine zentrale Lage im Berliner Bezirk Mitte ist ideal für den Publikumsverkehr. Festivalleitung: Felix Goldmann, Nerijus Grigas-Pluhar Festivalteam: Silke Brohm, Anja Hennig, Katja Iwanowskaja, Susanne Keller, Anja Kretzer, Jolita Lenkeviciute, Vilma Mikutaviciute, Eva Grigas-Pluhar, Lena Prents, Oksana Schäfer Graphiker: Stefan Pickert, Aistis Baltusanikas Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Britta Kerger, Ariane von der Mehden |
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