„Liebe“ ist die erste Rede des Almustafa aus „Der Prophet“ von Khalil Gibran, erstmals erschienen in New York 1923. Der Autor ist 1883 in Bischarri im Libanon (damals Osmanischen Reich) geboren und im Alter von zwölf Jahren mit seiner Mutter und seinen Geschwistern in die USA ausgewandert. New York wurde Gibrans zweite Heimat, nachdem er noch in Beirut Kunst, Französisch, Arabisch, arabische Literatur und in Paris Kunst und europäische Literatur studiert hatte. Gibran ist ein Wanderer zwischen den Welten. Zeit seines Lebens war es ihm ein Anliegen eine Brücke zu sein zwischen Orient und Okzident. Gibran hat lange am „Propheten“ gearbeitet und sich dann entschlossen ihn in englischer Sprache zu veröffentlichen. Für die Hippies der sechziger Jahre wurde es zum Kultbuch. Die Mischung aus Rebellion und Infrage stellen des gewöhnlichen Kapitalismus zog sie magisch in Bann. „Make Love, not War“ ist ein Slogan der Blumenkinder von 1968 und der ist 2015 aktueller denn je… Das Zygmunt Wolski Theater hat sich daran gemacht, Gibrans Text auf die Bühne zu bringen. Herausgekommen ist ein bunter Reigen assoziativer Spielszenen, der Fiktion und Wirklichkeit mischt und sich experimentell mit dem Thema auseinandersetzt.
Er: Peter Grau
Sie: Sibille Roth
Sound: Grit Lindau, Regie: Felix Goldmann, Design: Jens Uwe Behrend. Licht: Daniel Semke
„Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst. Liebe besitzt nicht, noch lässt sie sich besitzen. Denn die Liebe genügt der Liebe. Und glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken, denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf.“